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2. Damen - Saisonfazit zum 1. Jahr Regionalliga

Nun ist es soweit, mit ein paar Wochen Abstand zum letzten Spieltag traf sich das Team ein letztes Mal, feierte zusammen den letzten Mannschaftsabend der Saison und ließ Revue passieren, was in den letzten Jahren eigentlich alles erreicht wurde.
Denn was nach Außen erfolgreich scheint, war lange innerhalb der Mannschaft nur schwer vorstellbar. Nachdem Corona den Sport für einige in den Hintergrund rutschen ließ und damit das Gemeinschaftsgefühl und viele weitere Strukturen einreißen mussten, wurde in der Saison 22/23 nur ein schwer akzeptierender 7. Platz in der Landesoberliga-Sachsen-Anhalt erreicht. Dies stellte das Team vor Fragezeichen, spielte man anfangs unter dem selbst gesetzten Ziel und gewann im B-Finale doch wieder alle Spiele – ein Auf und Ab der Gefühle. Doch man traf sich in der damaligen Saisonpause, analysierte die Gegebenheiten und wusste schnell, dass zum Ende der Saison ein Aufwärtstrend zu erkennen war, der noch weiter gehen konnte. Es waren nur kleine Stellschrauben, an denen gedreht werden musste, um wieder unter den oberen Plätzen mitspielen zu können. Doch schnell wurden die eigenen Erwartungen übertroffen und das Team gewann nicht nur fast ungeschlagen in der Saison 23/24 die Oberliga, sondern stand zudem vor der Chance, ein Projekt anzugehen, das für viele lange Zeit nur als Traum existierte – die Regionalliga.
Und wieder wurde die Saisonpause genutzt, um als Team eine Entscheidung zu treffen. Ein Projekt ohne Grundlagen, schließlich rechnete vor der Saison keiner damit, dass wir wirklich diesen Moment erreichen könnten – und ein Projekt mit super viel Aufwand, lohnt sich das? Listen mit Pro und Contra, viele Gespräche außerhalb der Halle und am Ende doch schnell die einheitliche Entscheidung – Ja, wir wollen es angehen!
Somit wurde innerhalb der Saisonpause die Zeit genutzt und binnen weniger Wochen und Monaten die nötigen Grundlagen geschaffen, um ein Abenteuer zu realisieren, welches mit völlig offenem Ende erwartet wurde. Auch dank unserer ersten Damen konnten wir über ein öffentliches Crowdfunding die finanzielle Basis schaffen und ohne Ängste in die Saison starten. Somit schafften wir pünktlich zur Saisonvorbereitung eine Situation, in welcher wir uns nun 100% auf das Sportliche konzentrieren konnten und nutzten viele Vorbereitungsspiele und -turniere, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Das Fazit war schnell klar, konnten wir einige Sätze gegen unterschiedlichste Regionalligateams gewinnen, brachen nur immer wieder zum Ende ein und verloren diese Spiele denkbar knapp. Somit wussten wir, dass vor allem Konstanz der Weg zum Sieg wird und arbeiteten zunehmend an dieser Eigenschaft.
Und dann stand schon der erste Spieltag vor der Tür – das erste Auswärtsspiel gegen den VC Brandenburg. Ein Spiel, welches sich als Start nicht hätte besser eignen können. Das erste Mal vor großem Publikum, das erste Mal die Ballwechsel mit DJ und Moderation erleben und das erste Mal mit Lichtshow aufs Feld laufen und dabei seinen eigenen Namen aufgerufen hören. Dieser Gänsehautmoment bleibt allen in Erinnerung und ließ uns mit Respekt und einer Frage die Saison beginnen – wo sind wir hier gelandet? Dieser Gedanke sollte uns auch in den folgenden Spielen begleiten, stellten wir zunehmend fest, dass das spielerische Niveau zwischen Ober- und Regionalliga doch entscheidend größer war, als wir zunehmend erwartet hatten. Somit standen wir nach 9 Spielen mit 2 Siegen und 6 Punkten, “nur” auf Platz 8 von 10 und mussten vor allem nach dieser Hinrunde noch einmal einen gemeinsamen Teamabend einberufen, um die Lage zu besprechen. Alle verstanden, dass die Regionalliga gnadenlos ist und man das erste Mal das unschöne Gefühl des Abstiegskampfes erleben musste. Niemand wollte nach dieser wahnsinnigen Arbeit in der Saisonpause akzeptieren, dass das Abenteuer nur für eine Saison sein könnte, und man ging mit klarem Ziel in die Rückrunde, den Klassenerhalt zu erreichen. So änderte man noch einmal wenige Grundlagen und sollte zunehmend Großes bewirken. So wurde vor allem Berlin zu einem Ort der Freude und brachte uns den ein oder anderen Punkt ein, den wir so direkt nicht eingeplant hatten. So wurde vor allem das Saisonfinale zunehmend spannend, gewannen auch unsere direkten Abstiegksonkurrenten vom Prenzlauer Berg immer wieder Punkte und stellten uns immer wieder vor große Aufgaben. Doch am Ende holte man aus 9 Spielen 5 Siege, verlor nur gegen Platz 1-4 und erreichte vor allem das, was zur Saisonpause noch weit entfernt war – den Klassenerhalt. Mit dieser Rückrunde bewiesen wir uns nicht nur selbst, dass die Entscheidung und der Schritt der richtige war, sondern auch, dass wir uns zunehmend in der Liga eingefunden haben und zurecht so weitermachen möchten. So können wir nach der ersten Saison nicht nur stolz verkünden, dass wir auch kommende Saison in der Regionalliga bleiben, sondern dass wir uns einen neuen Standard geschaffen haben, den wir so schnell nicht mehr missen möchten. Auch wenn unsere Fahrtwege deutlich steigen, ist das spielerische Niveau der Regionalliga wahnsinnig spannend und lässt uns so oft wissen, dass wir Spiele erleben, die immer auf Augenhöhe ausgetragen werden. Allein deswegen sind wir unfassbar stolz zu sehen, was wir innerhalb der letzten Jahre und Monate geschafft haben.
Doch wie so oft üblich, steht auch nach dieser Saison ein weiterer Umbruch an, denn einige verlassen das Team und andere kommen neu dazu. So mussten wir uns am letzten Teamabend nicht nur von einigen Spielerinnen verabschieden, sondern auch von unserem Trainer, Nico Niederschuh, der mit uns 3 Jahre diesen Weg beschritt. Doch auch hier dürfen wir nicht zu lange der Vergangenheit hinterhertrauern und müssen schnell den Fokus auf die kommende Saison richten. Somit können wir auch stolz verkünden, dass binnen kurzer Zeit ein neuer und perfekter Trainer gefunden wurde, denn Marcel Auerbach, ehemaliger Trainer unserer 1. Damen, wird uns zur kommenden Saison übernehmen und mit seiner Philosophie sicher noch das ein oder andere dem Team hinzufügen können, um auch in der kommenden Saison das Abenteuer Regio fortzusetzen. Doch jetzt geht es erst einmal in die wohlverdiente Sommerpause, in der wir zunehmend als neues Team zusammenwachsen und an ersten Grundlagen arbeiten werden.
In diesem Sinne möchten wir uns noch einmal bei euch allen bedanken, wünschen einen schönen Sommer und hören uns hoffentlich ganz bald wieder!
Bis dahin,
Eure 2. Damen.